Kleine Wilde ganz groß

Ein junger Marder freut sich über Katzenfutter.

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Rica ist noch kein Jahr alt, aber sieht schon recht erwachsen aus. Sie ist ein Reh, das am 1. Mai 2020 geboren wurde und im Garten von Dr. Manuela Giannetti lebt. Die ehemalige Leiterin der Naturschule Aggerbogen betreibt in Zusammenarbeit mit dem NABU eine Wildtierauffangstation im Garten ihres Mehrgenerationenhauses.

Ein kleiner Wilder: Bilch-Junges.

Außer Rica leben dort noch ihre beiden Katzen und ein Marderpärchen. Schon seit ihrer Zeit in der Naturschule zieht die Pädagogin Igel, Eichhörnchen und Nager groß, die bei ihr abgegeben werden. Jetzt hat sie ihre Erfahrungen in einem kleinen Büchlein zusammen gefasst, die Menschen ermutigen sollen, ihr gleich zu tun.

Junger Feldhase trinkt Milch.

 

Anleitung zur Aufzucht von Wilden

„Die kleinen Wilden“ lautet der Titel der Anleitung zur Aufzucht von wilden Kleinsäugern. Denn das ist nicht so einfach. „Sie sollten auch wissen: Die Aufzucht von Jungtieren ist schwierig und mit einer nicht unerheblichen Sterbequote verbunden“, schreibt sie in der Einleitung des Sachbuchs. Trotzdem ist es für sie „das ganz große Glück“, wenn die Tiere durchkommen.

Junger Marder auf Entdeckungstour.

Dabei ist Giannettis erklärtes Ziel, ihre Schützlinge möglichst wieder auszuwildern. „Bei Eichhörnchen, Igeln, Mardern und Bilchen ist das recht einfach“, erzählt sie. Manche Tiere, wie etwa Kaninchen oder das junge Reh, werden aber so zahm, dass das nicht mehr gelingt.

Rehe sind eine Herausforderung

Die kleine Rica war eine besondere Herausforderung. „Sie wurde mir von einem Förster gebracht. Kinder hatten sie angefasst und die Mutter sie nicht mehr angenommen“, erzählt die Biologin. Zunächst wollte sie sie nicht aufnehmen. „Nehmen Sie niemals ein Reh“, rät sie denn auch in ihrem Aufzucht-Führer. Nicht nur die Sterblichkeit ist groß, sondern auch der Zeitaufwand.

Rica kriegt ihre Aufzuchtmilch.

Alle zwei Stunden müssen die Minis die Flasche kriegen. Rica hat sich dabei so stark auf ihre Zieh-Mutter geprägt, dass sie ausschließlich von ihr füttern ließ.  „Nach sechs Monaten fangen sie an, normal zu fressen“, erzählt sie. Am liebsten möge sie süße, rote und kernlose Weintrauben, Datteln und Bananen. Ihre Dankbarkeit kennt indes keine Grenzen. Während Manuela Giannetti das kleine Sachbuch schrieb, in dem alle heimischen Wildtiere im Jahreskreislauf vorgestellt werden, lag Rica zu ihren Füßen auf dem Teppich.

Das Kitz ist inzwischen fast erwachsen.

„Kleine Wilde – Hilfe für Säuger in Not“, erschienen im März 2021, Preis 19,95 Euro, erhältlich in der Wildtierauffangstation sowie im NABU-Online-Shop. https://www.nabu-rhein-sieg.de/wildtier-auffangstation

 

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