Menschen verwenden ihn gern: den harmlos klingenden Birkenzucker, auch Xylit genannt. Ursprünglich stammt diese Zuckerart aus der Rinde finnischer Birken und soll gesünder sein, als herkömmlicher Haushaltszucker. Was für Menschen zutreffen mag, kann für Tiere tödlich enden. Hunde und Kaninchen können an Birkenzucker sterben. Bereits zehn bis 60 Minuten nach dem Verzehr von xylithaltigen Lebensmitteln kommt es zu einer gefährlichen Unterzuckerung. Zusätzlich verursacht der Birkenzucker schwere Schäden an der Leber, da er dort verstoffwechselt wird.
Der Zuckeraustauschstoff wird heutzutage nicht nur zum Backen verwendet, sondern ist auch in vielen zuckerfreien Produkten enthalten. Bonbons, Schokolade, Marmelade, Erdnussbutter oder Kaugummis enthalten Xylit. Es reichen schon geringe Mengen, nämlich 0,1 Gramm pro Kilo Körpergewicht, um Vergiftungssymptome auszulösen. Dazu gehören Schwäche, schwankender Gang, Seitenlage, Koma, Zittern Krampfanfälle, Erbrechen, Durchfall und Herzrasen. Für einen fünf Kilo schweren Hund bedeutet das eine Aufnahme von 1,5 Kaugummis oder einem Stück zuckerfreien Kuchen. Man sollte sofort einen Tierarzt aufsuchen, wenn man die Vermutung hat, dass sein Tier Xylit aufgenommen hat. Oftmals kann aber auch der nicht mehr helfen.

Vergiftung durch Schokolade und Nüsse
Auch Schokolade kann Vergiftungen bei Hunden auslösen. Krämpfe, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen werden von dem Alkaloid Theobromin, einem Inhaltsstoff der Kakaobohne, verursacht. Dabei sind dunkle Sorten mit einem hohen Kakaogehalt besonders gefährlich insbesondere für kleine Hunde und Katzen. Da reichen dann schon wenige Stückchen. Oftmals erbricht das Tier danach, dann beschränken sich die möglichen Symptome auf Angst und Muskelzittern. Sie treten bis zu zwölf Stunden nach dem Verzehr auf, nämlich sobald der Stoff in die Leber gelangt ist. Ab 20 Milligramm Theobromin pro Kilo Körpergewicht wird es gefährlich. Daher gut zu wissen: Milchschokolade enthält 2,4 Milligramm Theobromin pro Gramm, Bitterschokolade 16 Milligramm, Kakaopulver 28,5 Milligramm.
Ebenfalls ungesund für Hunde sind Macadamianüsse. Ab 0,7 Gramm pro Kilo Körpergewicht kommt es zu Apathie, Erbrechen, Muskelzittern, Schwäche, Steifheit in den Gliedmaßen und erhöhter Körpertemperatur kommen. Weitere unverträgliche Lebensmittel sind Zwiebeln, Bärlauch, Knoblauch und Schnittlauch. Diese enthalten Sulfide, die bei Hunden zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen führen. Bereits geringe Mengen können zu Erbrechen, Durchfall, Blutarmut, erhöhter Atem- und Pulsfrequenz zum Tod führen. Das Gleiche gilt für Rosinen und Weintrauben sowie für rohes Schweinefleisch. Letzteres kann eine Virusinfektion mit dem Aujestzky-Virus verursachen. Die meisten Hunde sterben binnen 48 Stunden nach der Aufnahme des Virus an einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung.

Fazit:
Abgesehen von Schweinefleisch ist in allen Vergiftungsfällen eine schnelle Gabe von Aktivkohle hilfreich, da sie die Giftstoffe bindet. Am besten führt man Erbrechen herbei, wenn es nicht von alleine kommt. Hat man also einen Vierbeiner, der gerne schon mal etwas vom Essens-Tisch klaut, sollte man genau darauf achten, was man unbeaufsichtigt auf dem Tisch liegen lässt.
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