Des Teufels Kutschengaul – ein Käfer

Gefahr aus dem Wald - oder Skorpion-Angriff auf Bijou

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Es war beim Morgenspaziergang. Wir liefen über ein kurzes geteertes Stück eines Weges mitten zwischen den Feldern, als dort ein kleines schwarzes Tier einen großen Aufstand machte. „Ups, der sieht ja aus wie ein Skorpion“, dachten wir bei der näheren Betrachtung. Das mehr als drei Zentimeter lange Tier hatte vorne richtige Zacken und sein Hinterteil drohend nach oben erhoben, ebenso wie Skorpione es machen. „Skorpione im Rheinland – gibt es das?“, wunderten wir uns. Bijou war fasziniert und kaum von dem Tier wegzukriegen. Also nahmen wir sie an die Leine und verhinderten so, dass sie nicht näher herankam. 

Käfer oder Skorpion?

Kaum Zuhause, haben wir das Internet durchforstet, was denn für ein Tier gewesen sein könnte. Und wir wurden fündig. „Ein bissiges Insekt mit einer Vorliebe für Nacktschnecken“, lautete eine Überschrift eines Beitrages von Dieter Schmidtke in den Stuttgarter Nachrichten, zu dem das Foto passte. Das skorpionähnliche Wesen entpuppte sich als Moderkäfer. Und der kann sowohl für Mensch, als auch für Hund gefährlich werden. Der schwarze Raubkäfer der Gattung „Ocypus olens“ ist ein wehrhaftes Insekt, das sich immer mehr vom Land auch auf die Stadt ausbreitet. Er und seine räuberischen Larven vertilgen Schädlinge und bevorzugt Nacktschnecken. Er liebt insbesondere den sonnigen Asphalt von Gehwegen und Steinplatten in Gärten, um sich aufzuwärmen. Wird der Käfer dabei gestört, dann flüchtet er nicht, sondern hebt drohend sein Hinterteil in die Höhe. Meist wird damit der Feind abgeschreckt, was auf Bijou aber nicht zutraf.

Wehrhafter Käfer

Wagt man sich jedoch näher als etwa 20 Zentimeter heran, greift das wehrhafte Insekt an und schießt aus der Hinterleibsdrüse ein übel riechendes und ätzendes Sekret auf den Gegner. Und die löst auf Schleimhäuten und empfindlicher Haut schmerzhafte Entzündungen aus. Werden gar die Augen getroffen, sollte man sie sofort mit viel Wasser auswaschen. Und fasst man den Käfer an oder versucht ihn, mit dem Maul zu greifen, beißt er mit den kräftigen Kieferzangen zu, was richtig wehtun kann. Im Mittelalter nannte man ihn in England sogar „the Devil·s coach horse“ (des Teufels Kutschengaul). Also besser einen großen Bogen um dieses kleine Insekt machen.

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