Dass Hunde Krankheiten riechen können, ist nichts Neues. Medizinische Warnhunde kommen etwa bei Krankheiten wie Diabetes Typ 1 sowie bei Epilepsie zum Einsatz. Die Diabeteswarnhunde warnen ihre Besitzer noch bevor diese in eine Unter- oder Überzuckerung fallen. Möglich ist dies an einem veränderten (Aceton-)Geruch. Bei Epileptikern erkennen die Hunde bestimmte Anfälle bereits zwei bis fünf Minuten vorher.
Und auch in der Krebsfrüherkennung wird der Einsatz von Hunden erforscht. Die Professorin für experimentelle Hämatologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Helga Schmetzer, etwa betreut Versuchsreihen, in denen Hunde Lungenkrebspatienten anhand von Atemproben erkennen sollen, wobei sie sich recht erfolgreich schlagen. Das Gleich gilt für Parkinson-Erkrankten. Hierbei geht man davon aus, dass sich die Talgproduktion der Haut verändert und dadurch der gesamte Körpergeruch.

In einem Pilotprojekt gelang der Corona-Nachweis
Seit vergangenem Jahr gibt es auch Forschungen, die belegen, dass Hunde das Coronavirus SARS-COV-2 erschnüffeln können. Forschende der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover untersuchen in einem Pilotprojekt, wie zuverlässig Hunde dabei sind. Es zeigte sich, dass sie zwischen Proben SARS-CoV-2-infizierter Menschen und Kontrollproben mit einer hohen Trefferquote unterscheiden können. „Damals hatten wir die Hunde lediglich mit Proben von positiv und von negativ getesteten Menschen trainiert“, erklärt Professor Holger Volk, PhD, Leiter der Klinik für Kleintiere, „in der Realität gibt es aber viele Differenzierungen. Deshalb trainieren wir die Hunde jetzt mit weiteren Proben und untersuchen, wie gut sie sie unterscheiden können.“
Die Klinik für Kleintiere führt das Projekt in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durch. Die Hunde waren im vergangenen Jahr an der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr in Ulmen trainiert worden. Die bisherigen Ergebnisse der Pilotstudie finden sich im Fachmagazin BMC Infectious Diseases: https://bmcinfectdis.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12879-020-05281-3

Lesen Sie auch: